Rehasport im Alten- und Pflegeheim – ist das unter Pandemie-Bedingungen möglich?

Rehasport im Alten- und Pflegeheim

Rehasport im Alten- und Pflegeheim ist für viele Rehasport-Anbieter oder selbständige Übungsleiterinnen und Übungsleiter unseres Netzwerkes ein interessantes Kooperationsmodell.

 

In bundesweit über 60 Pflegeeinrichtungen oder Seniorenresidenzen sind Kooperationspartner unseres Vereins aktiv und bieten Rehasport an.

 

 

Die Aufgaben sind per Kooperationsvereinbarung klar geregelt

 

Die Übungsleiterinnen und Übungsleiter führen für Bewohnerinnen, Bewohner und Gäste von Senioren- oder Pflegeheimen vor Ort den Rehasport durch. Einen geeigneten Raum stellt die Einrichtung in der Regel kostenfrei zur Verfügung. Die Fachkräfte vor Ort unterstützen dabei, dass die Teilnehmenden regelmäßig und pünktlich an der Rehasport-Gruppe teilnehmen. Damit die ärztliche Verordnung und die Genehmigung durch die Krankenkasse möglichst reibungslos läuft, ist eine gute Absprache zwischen Übungsleitung und Fachkräften Voraussetzung.

 

 

Eine Win-Win-Win-Situation

 

Für die Bewohnerinnen und Bewohner ist der Rehasport ein liebgewonnenes zusätzliches Bewegungsangebot geworden. Rehasport findet noch dazu in einer Gruppe statt – gerade in der aktuellen Zeit ein wichtiges Mittel gegen Einsamkeit.

 

Die Pflegeheime und Seniorenresidenzen können mit einem Rehasport-Angebot für ihre Bewohnerinnen und Bewohner ganz klar ihre Attraktivität steigern. Und das Rehasport-Angebot ermöglicht ihnen prinzipiell auch eine Öffnung nach außen; für viele Einrichtungen ist das ein wichtiges Marketinginstrument, denn die Gäste lernen – als zukünftige Zielgruppe – das Haus und sein Angebot kennen.

 

 

Schließlich ist auch für die Übungsleiterinnen und Übungsleiter das Kooperationsmodell ein Gewinn: Für selbständig tätige Übungsleitungen bietet die Zusammenarbeit mit einem Pflegeheim die Möglichkeit kostenfreie Räume zu nutzen und so die Fixkosten zu reduzieren. Und Physiotherapiepraxen mit kleinen Räumen oder Sportstudios mit bereits ausgebuchten Kursräumen haben die Möglichkeit ihre (wo)man-Power auch außer Haus anzubieten.

 

Besonders Physiotherapeuten, die bereits andere Therapie-Leistungen in Pflegeheimen anbieten, können eine bestehende Kooperation leichtgängig ausbauen; denn sie kennen bereits die Pflegedienstleitung oder andere zentrale Ansprechpersonen im Haus.

 

 

Hohe Impfquoten und strenge Hygienekonzepte machen Rehasport in Pflegeeinrichtungen möglich

 

Da die Impfquote bei dieser Altersgruppe bei fast 100 Prozent liegt und Teststrategien und Hygienekonzepte besonders konsequent umgesetzt werden, findet Rehasport bereits seit Frühsommer 2021 in Alten- und Pflegeheimen wieder regelmäßig statt. „Anfangs war natürlich alles geschlossen und ich konnte erst peu à peu wieder meine Gruppen anleiten – zuerst noch in aufwendige Schutzkleidung gehüllt oder vom Garten aus durch die Fensterscheibe“ berichtet uns Übungsleiter Lothar Kienle, der bereits seit 2015 Rehasport in Pflegeeinrichtungen und Seniorenresidenzen im Raum Ulm und Göppingen anbietet, „doch seit der Impfstoff da ist, ging es steil bergauf – jetzt finden fast alle meine Gruppen wieder statt!“

 

Nicht zu vergessen ist, dass Rehasport als ärztlich verordnete Maßnahme eine Sonderstellung hat. Anders als andere Gruppen-Angebote, ist Rehasport eine medizinische notwendige Leistung und war in vielen Bundesländern nicht vom Lockdown betroffen.

 

 

Welche Qualifikation benötige ich für eine Rehasport-Gruppe im Alten- und Pflegeheim?

 

Grundvoraussetzung um eine Rehasport-Gruppe anbieten und mit alle Kostenträgern abrechnen zu können ist eine gültige Übungsleiter-Lizenz, z. B. mit dem Profil Orthopädie, Neurologie oder Innere Medizin. Die meisten Übungsleiterinnen und Übungsleiter unseres Netzwerks haben eine Lizenz mit dem Profil Orthopädie. Das ist auch ausreichend für Rehasport-Gruppen, die in Alten- und Pflegeheimen angeboten werden. Eine Zusatzqualifikation ist formal nicht notwendig. Jedoch setzen sich die Gruppen natürlich aus einem anderen Personenkreis zusammen, wie die Gruppen, die im Sportstudio oder in der Therapiepraxis trainieren.

 

Die Teilnehmenden haben häufig ein multimorbides Krankheitsbild und dementielle Begleiterscheinungen. Das stellt eine gewisse Herausforderung dar. Doch diejenigen, die sich trauen, mit der Zielgruppe zu arbeiten, sind beeindruckt von der positiven Wirkung, die Rehasport auf die Teilnehmenden hat. Grundkenntnisse über die Krankheit sind wesentlich für eine passende Ansprache der Teilnehmenden oder den angemessenen Einsatz von Sportgeräten oder Musik.

 

Fortbildungen zu diesem Thema sind selten. Daher hat das Team Rehasport anlässlich des zweimal im Jahr stattfindenden Netzwerktreffens zwei Veranstaltungen organisiert.

 

Praxistag „Rehasport & Demenz“ am 9. Oktober 2021 beim Team Rehasport

 

Der Praxistag richtet sich exklusiv an alle interessierten Kooperationspartner des Team Rehasport, die wissen möchten, wie Rehasport mit Demenzerkrankten ganz konkret umgesetzt werden kann.

 

Auf der Agenda steht ein Fachvortrag über Demenz und ein Mitmach-Workshop sowie Zeit zum Austausch.

 

Hier finden Sie das komlette Programm: Agenda Praxistag „Rehasport & Demenz“

 

Am Vormittag vermittelt Ute Hauser von der Alzheimer Gesellschaft Baden-Württemberg e.V. in ihrem Vortrag „Herausforderung Demenz. Wissen – Verstehen – Handeln“, was für die Kommunikation mit demenzerkrankten Teilnehmenden wichtig ist, damit die Integration in eine Sportgruppe gelingen kann.

 

Am Nachmittag lernen die Teilnehmenden in einem Mitmach-Workshop, wie eine Rehasport-Stunde in einem Alten- und Pflegeheim aussehen kann. Der erfahrene Übungsleiter Lothar Kienle, der an insgesamt 42 Standorten in Baden-Württemberg und Bayern Rehasport-Gruppen in Alten- und Pflegeheimen organisiert und selbst anleitet, bringt dazu sein Repertoire an Stundenbildern und Übungen mit.

 

 

HYBRID – live vor Ort und digital von Zuhause

Die Fortbildung findet als Hybrid-Veranstaltung statt. Das heißt, es besteht die Wahl zwischen einer Teilnahme vor Ort und einer Online-Teilnahme von Zuhause aus (per Zoom).

Webinar: Rehasport im Alten- und Pflegeheim - ein praxiserprobtes Konzept

Hinter der erfolgreichen Umsetzung von Rehasport in Alten– und Pflegeheimen steht ein praxiserprobtes Konzept.

Winfried Möck stellt Ihnen dieses Konzept inklusive Vertragskonstellation, Umsetzungs-Leitfaden sowie Marketingmaterialien vor. Lothar Kienle, Geschäftsführer RSI Illertal und Rehasport-Übungsleiter, hat in über 40 Alten- und Pflegeheimen in den letzten Jahren erfolgreich Rehasport-Gruppen aufgebaut. Er berichtet über sein Erfolgsrezept und teilt mit Ihnen Tipps und Erfahrungen aus der Praxis.

Das Webinar richtet sich an alle Rehasport-Anbieter sowie freiberufliche Übungsleiterinnen und Übungsleiter, die Interesse haben an einer Kooperation mit einer Pflegeeinrichtung oder einer Seniorenresidenz.

Referenten: Winfried Möck (Team Rehasport) und Lothar Kienle (RSI Illertal)
Datum: Samstag, 9.10.2021
Uhrzeit: 15:30 – 17:00 Uhr

 

Hinweise zu Fortbildungs-Punkten:

  • Für die Teilnahme am Praxistag (9:30 -15:30) werden 6 Fortbildungs-Lerneinheiten (LE) angerechnet. Die Möglichkeit diese zur Lizenzverlängerung zu verwenden ist vom jeweilig zuständigen Fachverband abhängig und muss als Einzelfall geprüft werden.
  • Die Teilnehmenden des Vortrages haben die Möglichkeit sich eine „Demenz Partner“-Urkunde ausstellen zu lassen. Diese zeichnet die Teilnehmerin oder den Teilnehmer als informierte*n und sensibilisierte*n Ansprechpartner*in für Menschen mit Demenz aus. Nähere Infos unter: www.demenz-partner.de
  • Für die Teilnahme am Webinar (15:30 – 17:00) werden 2 Fortbildungs-Lerneinheiten (LE) angerechnet. Die Möglichkeit diese zur Lizenzverlängerung zu verwenden ist vom jeweilig zuständigen Fachverband abhängig und muss als Einzelfall geprüft werden.

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