Neurologische Erkrankungen nehmen zu und betreffen fast 60 % der deutschen Bevölkerung. Diese Zielgruppe sollte von Bewegungsanbietern nicht ignoriert, sondern als Versorgungsauftrag und neue Marktchance gesehen werden. Momentan wird diese Marktchance noch von vielen Fitnessstudios übersehen.
Elina Wilhelm vom TeamRehasport wird auf dem Rehasport-Kongress der therapie Leipzig am 09. + 10.05.25 über „Neurologie-der Blinde Fleck im Rehasport: Unterversorgung als Marktchance“ einen Vortrag halten und über diesen Missstand und die einhergehenden Chancen informieren.
Während immer mehr Studios die Zielgruppe der orthopädischen Patienten über den Rehasport erfolgreich integriert und langfristig bindet, stehen Menschen mit neurologischen Erkrankungen bei Fitnessstudios oder anderen Bewegungsanbietern häufig vor verschlossenen Türen bzw. werden umgesteuert in orthopädische Gruppen.
Große Barriere zu Sportangeboten
Das Forschungsinstitut für Inklusion durch Bewegung und Sport an der Deutschen Sporthochschule Köln und der Lebenshilfe NRW (FiBS e.V.) hat sich bereits 2013 diesem Thema angenommen und leider ist dies auch 2025 immer noch aktuell. Ein wohnortnahes auf neurologische Erkrankungen zugeschnittenes Bewegungsnagebot zu finden, ist für Betroffene ähnlich wahrscheinlich wie ein Sechser im Lotto zu gewinnen. Hier besteht nach wie vor eine große Versorgungslücke und viele Erkrankte sind von Sportangeboten ausgeschlossen:
Behindertensport für Menschen mit neurologischen Beeinträchtigungen / Schwerpunkthema
Wie enorm wichtig für Betroffene die Wirkung von Sport & Bewegung bei Neurologischen Erkrankungen ist, hat Prof. Dr. Dr. Claus Reinsberger Leiter des Sportmedizinischen Instituts der Universität Paderborn in einem Vortrag erörtert:
Neurologische Erkrankungen: Wirkung von Sport & Bewegung
Es fehlt an qualifizierten Übungsleitungen und Informationen
Für die Versorgung von neurologisch Erkrankten sind nicht nur Neurologen, Physiotherapeuten und Ergotherapeuten gefragt. Für die langfristige Versorgung nach der rehabilitativen Nachsorge, können besonders Rehasport-Übungsleiter mit dem Profil Neurologie einen wichtigen Beitrag für die Gesundheitsversorgung leisten.
Der Rehasport stellt hier eine wunderbare Möglichkeit dar, diese Patientengruppe aus dem bewegungsarmen Alltag zu holen und in Rehasport-Angebote z.B. von Fitnessstudios zu integrieren und langfristig als Kunden zu gewinnen. Vielen Ärzten und Betroffenen fehlt es auch an Informationen, welche Möglichkeiten im neurologischen Rehasport zur Verfügung stehen.
Neurologische Begleiterkrankungen spielen große Rolle
Die Einordnung dieser Patientengruppe ist komplex, denn neurologischen Erkrankungen umfassen nicht nur die bekannten Krankheitsbilder wie Schlaganfälle, Parkinson, Multiple Sklerose und Epilepsie, sondern auch viele Tumorpatienten haben mit neurologischen Ausfallerscheinungen als Begleiterkrankung zu kämpfen.
Diese Betroffenen von Begleiterkrankungen werden häufig übersehen, stellen aber gesellschaftlich eine große Masse an Betroffenen dar. In dem Artikel der DGN (Deutsche Gesellschaft für Neurologie e.V.) wird beleuchtet, dass auch viele der seltenen Erkrankungen, die in der Summe häufig auftreten, fast immer eine neurologische Beteiligung haben:
Langfristige Zielsetzung
Warum ist es nicht sinnvoll, dass neurologische Patienten an orthopädischen Rehasport-Gruppen teilnehmen?
Die Zielsetzung unterscheidet sich gänzlich. Hier geht es nicht um ein eine absehbare Wiederherstellung der Funktionen durch Kräftigung, Stabilisation und Beweglichkeitserweiterung, sondern um langfristige Zielsetzungen, wie z.B.
- Linderung der Symptome z.B. Neuropathien (Kribbeln, Brennen, Taubheitsgefühl oder Schmerzen), Muskelschwäche, Koordinationsstörungen oder Überempfindlichkeit
- Erhaltung der Selbständigkeit
- der Teilhabe an Krankheitsbild angepassten Sportangeboten
Neue Positionierung als Neurologie-Experte auf dem Gesundheitsmarkt
Durch die Überalterung der Gesellschaft wird sich die Zielgruppe von Fitnessstudios und anderen Bewegungsanbietern zukünftig noch stärker verändern. Die Nachfrage von Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen wird steigen.
Fitnessstudios bieten ideale Voraussetzungen, um auf dem Gesundheitsmarkt eine wichtige Rolle in der Patientenversorgung zu übernehmen, sobald sie Rehasport anbieten. Hier eröffnen sich durch die neue Zielgruppe in der Neurologie ein neuer Kundenstamm und neue Marktchancen. Mit einer Rehasport-Zertifizierung können sich Studios als anerkannte Gesundheitsanbieter im Bereich Neurologie neu positionieren und sich durch ihren Expertenstatus von anderen Studios abheben.
Integration von Neurologie-Gruppen
Rehasport bietet eine ideale Möglichkeit, Menschen mit neurologischen Erkrankungen langfristig zu unterstützen. Übungsleiter benötigen eine Rehasport-Lizenz im Bereich Neurologie, diese kann mit dem Block 60 (Profil Neurologie) erworben werden, wenn man den Grundlagen-Teil der Ausbildung bereits absolviert hat. Hier gelangen Sie zu den Block 60-Lehrgängen des DBS (Deutscher Behindertensportverband e.V):
Neurologie Block 60 | DBS Lehrgangsplan
Wer sich über Rehasport mit Schlaganfallpatienten informieren möchte, findet über das Projekt „Sport nach Schlag“ vom BRSNW (Behinderten- und Rehabilitationsportverband Nordrhein-Westfalen e.V.) und der Deutschen Schlaganfallhilfe e.V. Informationen und Handlungsleitfäden:
Fazit
Neurologie-Gruppen im Rehasport sind ein wertvolles Angebot für eine wachsende Zielgruppe. Sie bieten gezielte Unterstützung, fördern die soziale Integration und ermöglichen eine langfristige Betreuung. Es ist wichtig, dass auch Fitnessstudios diese Marktchance erkennen und entsprechende Angebote in ihr Portfolio aufnehmen, um der Nachfrage der Betroffenen gerecht zu werden und sich als Experten auf dem Gesundheitsmarkt zu positionieren.
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Mehr Informationen dazu, wie der Rehasport zu einer besseren Patientenversorgung im Bereich Neurologie beitragen kann, erhalten Sie von Elina Wilhelm in ihrem Vortrag auf dem 1. deutschen Rehasport Kongress der therapie Leipzig
Neurologie – der blinde Fleck im Rehasport: Unterversorgung als Marktchance
Freitag 9. Mai, 11:30 – 12:15 Uhr
Samstag 10. Mai, 11:30 – 12:30 Uhr

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