Neurologie im Rehasport

Neurologie im Rehasport

Rehasport mit dem Schwerpunkt Neurologie

Keine Angst vor Neurologie-Patienten

Neurologische Erkrankungen nehmen immer mehr zu und fast 60 % der deutschen Bevölkerung leben mit einer neurologischen Erkrankung! Eine große Zielgruppe wartet auf den Rehasport, jedoch haben viele Gesundheitsanbieter noch kein entsprechendes Angebot in ihrem Portfolio. Von den in unserem Netzwerk bundesweit angebotenen 3.138 Rehasport-Gruppen sind nur 37 Gruppen als Neurologie-Gruppen zertifiziert und diese konzentrieren sich ausnahmslos auf Baden-Württemberg. Dabei eignet sich der Rehasport als dauerhaftes Bewegungsangebot in festen Gruppen optimal für diese vulnerable Zielgruppe und dies bestimmt auch außerhalb von Baden-Württemberg! Die wenigen Anbieter von neurologischen Gruppen sind sehr zufrieden mit ihren treuen, voll ausgelasteten Gruppen und freuen sich über die positive Resonanz. Mit ihrem neurologischen Angebot haben sie ein wertvolles Alleinstellungsmerkmal gegenüber ihren Mitbewerbern im Rehasport. Was können wir von unseren Anbietern der „Neuro-Gruppen“ lernen?

Wer genau ist die Zielgruppe in der Neurologie?

2016 gab es eine umfassende Studie „Global Burden of Diseases“  in der auch neurologische Erkrankungen untersucht wurden und man stellte mit Erstaunen fest, dass fast 60 % der Bevölkerung von einer neurologischen Erkrankung betroffen sind. Die Tendenz ist durch die fortschreitende Alterung der Gesellschaft sogar weiter steigend. Dies sind laut DGN (Deutsche Gesellschaft für Neurologie) die 10 häufigsten neurologischen Erkrankungen:

  1. Schlaganfälle
  2. Hirnblutungen
  3. Schädel-Hirn-Trauma
  4. Parkinson
  5. Multiple Sklerose
  6. Hirnhautentzündungen
  7. Epilepsie
  8. Kopfschmerzen und Migräne
  9. Polyneuropathien
  10. Gehirntumore
Neurologie im Rehasport

Viele Menschen, die von diesen Erkrankungen betroffen sind, leiden nicht nur unter den körperlichen Auswirkungen, sondern auch unter Trauer, Wut und Angst vor Verschlimmerung der Symptome. Viele Parkinson- oder Multiple Sklerose-Patienten fühlen sich durch ihr Gangbild stigmatisiert. Aufgrund der Sturzgefahr ist früh kein „normales“ Ausüben des Sports möglich. Hinzu kommt bei immobilen Patienten noch die Gefahr der gesellschaftlichen Isolation.

Wie können wir die Neurologie-Patienten abholen?

Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie e.V. zieht als Résümé der oben genannten Studie von 2016, dass die Versorgungsstrukturen entsprechend ausgebaut und die Forschung gestärkt werden müssen. Gar nicht so einfach! Bezüglich den Versorgungsstrukturen fühlen wir uns als Team Rehasport natürlich angesprochen, denn der Rehasport bietet hier optimale Bedingungen. Für die Erkrankungen Epilepsie, Parkinson, Multiple Sklerose, Organische Hirnschädigungen, Polyneuropathien, Querschnittslähmungen sowie Demenz können von den Ärzten sogar Langfristen-Verordnungen über 120 Einheiten in 36 Monaten ausgestellt werden. Von der langfristigen Teilnahme profitieren sowohl die Patienten als auch die Übungsleiter bzw. Anbieter. Übungsleitungen berichten uns zum Beispiel von Parkinson-Gruppen, in denen sich die Teilnehmenden gegenseitig unterstützen, Sicherheit erfahren und fast schon familiär zusammenwachsen. Hier wundert sich niemand über einen ataktischen Gang und der Übungsleiter kennt seine Teilnehmenden und ihre Bedürfnisse sehr gut und hat schon alle Stolperfallen beseitigt, bevor die Gruppe ankommt. Im Idealfall gibt es sogar noch ein Angebot für die Angehörigen. Dies kann z.B. ein Entspannungs- oder Neurologie im RehasportBewegungsangebot oder auch ein angenehmer Aufenthaltsort in ihrem Studio sein. Angehörige von schwer betroffenen Patienten sind immer als Mitbetroffene zu betrachten. Je mehr sich die Übungsleitungen und alle anderen Mitarbeitenden auf die besonderen Bedürfnisse der Patienten einstellen, desto aufgehobener fühlen sich die Patienten und deren Angehörige und werden es ihnen mit treuer Teilnahme danken.

Wie kann ich Rehasport-Übungsleiter Neurologie werden?

Vielleicht haben Sie schon mit dem Gedanken gespielt sich als Übungsleiter weiterzuentwickeln, aber Sie trauen sich die Versorgung von neurologischen Patienten gar nicht zu?  Hier leisten die Landesverbände des DBS Abhilfe und bieten Ihnen den „Profilblock 60“ um Sie intensiv auf die Arbeit mit neurologischen Patienten vorzubereiten. Hier lernen Sie alles über die Krankheitsbilder und Stundeninhalte von neurologischen Rehasport-Gruppen:

  • Sollten Sie schon lizenzierter Übungsleiter in einem anderen Profilblock sein, besteht die Ausbildung aus dem Block 60 (Neurologie), dieser dauert z.B. in Baden-Württemberg 7 Tage und kostet 600 € für Mitglieder des eigenen Landesverbandes und 900 € für externe Teilnehmer.
  • Für Rehasport-Neulinge ohne Vorqualifikationen besteht die Ausbildung aus Block 10 (Grundlagen) + Block 60 (Neurologie). Die Dauer ist je nach Lehrgang und Anbieter unterschiedlich, z.B. in Baden-Württemberg 14 Tage. Kosten je nach Landesverband und Anbieter unterschiedlich, z.B. in Baden-Württemberg insgesamt 1140 €.
  • Für Physiotherapeuten gibt es einen Geheimtipp: Einen bundesweit einmaligen 2-tägigen verkürzten Lehrgang der DBS-Akademie, in dem sich Physiotherapeuten ohne Rehasport-Erfahrung im Profil Neurologie ausbilden lassen können: 06.10.-07.10.22, in Bielefeld, Kosten: 195€.

Was ist bei der Organisation von neurologischen Rehasport-Gruppen wichtig?

Sobald Sie lizenzierte(r) Übungsleiter*in im Profil Neurologie sind, können Sie mit der Planung der Gruppen beginnen und über das Team Rehasport Neurologie-Gruppen zertifizieren lassen. Informieren Sie anschließend die Neurologie- und Hausarztpraxen in Ihrem Einzugsgebiet und machen Ihr Angebot publik. Hierbei benötigen Sie etwas Geduld und Hartnäckigkeit bis sich das Angebot etabliert. Übungsleitungen berichten uns häufig, dass viele Neurologen begeistert sind, dass endlich auch für ihr Klientel speziell zugeschnittene Rehasport-Gruppen angeboten werden. Neurologen begleiten ihre Patienten über lange Zeiträume und schätzen jedes neurologische Bewegungsangebot, welches ergänzend zur Physio-, Ergotherapie oder Logopädie verschrieben werden kann.

Sobald Sie die ersten Verordnungen erhalten, sollten Sie mit der groben Einteilung der Gruppen beginnen. Im Idealfall bieten Sie mindestens eine Gruppe für mobile Patienten und eine für Rollstuhlfahrer an. Patienten mit gleicher Diagnose sollten möglichst in eine Gruppe eingeteilt werden, so dass sich im Laufe der Zeit spezielle Gruppen wie z.B. eine Parkinson-Gruppe oder eine Multiple Sklerose-Gruppe herauskristallisieren können. Sollte die Einteilung mal nicht perfekt sein, können Sie Gelassenheit walten lassen.

Anfangs werden Sie damit beschäftigt sein, Ihre Teilnehmenden mit ihren Einschränkungen und Bedürfnissen erstmal kennenzulernen. Betrachten Sie die Entwicklung der Gruppen als einen Prozess, in dem alle Beteiligten voneinander lernen. Sie werden wertvolle Erfahrungen sammeln, sich weiterentwickeln und vermutlich noch längere Zeit der einzige Anbieter in Ihrem Umkreis mit diesem besonderen und sinnstiftenden Angebot sein. Ich hoffe Sie setzen einen Trend!

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