Unerfreuliche Nachrichten aus NRW seitens des Landessportbundes Nordrhein-Westfalen (LSB) und des Behinderten- und Rehabilitationssportverbandes Nordrhein-Westfalen (BRSNW). Die Spitzenverbände positionieren sich ganz klar gegen ein Online-Angebot für den Rehabilitationssport. Für uns, bezogen auf die Argumentation, größtenteils nicht nachvollziehbar und definitiv nicht förderlich für den gesundheitlichen Erfolg unserer RehasportlerInnen. Die Stellungnahme der Verbände lesen Sie hier.
Rehasport in NRW muss weitergehen
Getreu unserem Motto „Menschen in Bewegung bringen“, kämpfen wir auch in NRW dafür, dass der Rehasport während der COVID-19 Pandemie weitergehen kann. Deshalb sollte man jede noch so kleine Möglichkeit nutzen, um die Rehasport-Maßnahmen aufrechtzuerhalten. Vor allem auch im Hinblick darauf, dass die gesetzlichen Krankenkassen sehr schnell reagiert haben und eine Kostenzusage für die Online-Kurse erteilt haben. Zudem haben bundesweit alle anderen Spitzenverbände positiv reagiert und bereits die ersten Online-Rehasportkurse zertifiziert.
Wir nehmen Stellung zu dieser Positionierung des LSB und BRSNW und wünschen uns ein Überdenken der ablehnenden Haltung gegenüber der Möglichkeit eines Online-Rehasports.
Kommentare unserer Experten zu der Situation in NRW
Prof. Dr. Ansgar Thiel (Direktor des Instituts für Sportwissenschaft in Tübingen)
„Aus motivationspsychologischer Sicht ist davon auszugehen, dass es sich auf die Rehasportler positiv auswirken wird, weiterhin mit „ihrer“ vertrauten Rehasport-Gruppe aktiv sein zu können, auch wenn die Verbindungen zu anderen online realisiert werden.“
Vollständiger Kommentar Ansgar Thiel
Stephan Teuber (Diplom-Sportpädagoge & Diplom-Theologe)
„Aus sportethischer Sicht liegt der Stellungnahme der beiden Verbände ein ungewohntes Verständnis von Solidarität zugrunde. […] Im Moment ist Rehasport nicht möglich. Jetzt gibt es eine von den Krankenkassen erarbeitete Option, die Rehasport-Gruppen zum Teil wieder aufzunehmen. Dabei sollte der entsprechende Fach- und Landesverband unterstützen und nach Möglichkeiten suchen, diese Option möglichst vielen RehasportlerInnen zugänglich zu machen.“
Vollständiger Kommentar Stephan Teuber
Steffi Granzer (Diplom-Sportwissenschaftlerin)
„Der BRSNW möchte den Rehasport-TeilnehmerInnen die Möglichkeit nehmen, weiterhin in ihrer gewohnten Gruppe und zur gewohnten Zeit ihr Bewegungsprogramm zu absolvieren. Und das, obwohl ein Großteil der RehasportlerInnen der Risikogruppe angehört, die dazu verdammt ist, zuhause zu bleiben – ohne Bewegung und ohne soziale Kontakte.“
Vollständiger Kommentar Steffi Granzer
Sarah Eller (Sportwissenschaftlerin B.A.)
„Wir sollten mit Hilfe des Online-Angebotes der aktuellen Eindämmung von Vereinsangeboten vor Ort entgegenwirken und die Menschen, die die Chance haben teilzunehmen, weiterhin in Bewegung halten.“